Beschäftigung vs. Handeln

Vor einigen Tagen habe ich hier meinen ersten Blogpost geschrieben und damit gleichzeitig diesen Blog gestartet. Mein Ziel ist es, meinen Weg zu mehr Klarheit zu dokumentieren, einen Output zu generieren und durch das Schreiben selbst auch eine gewisse Klarheit zu erlangen.

Den initialen Start habe ich geschafft:

  • WordPress aufgesetzt
  • ersten Beitrag geschrieben & veröffentlicht: Auf dem Weg zu mehr Klarheit
  • Artikel und die Info zum neuen Blog bei Instagram gepostet

In den darauffolgenden Tagen bin ich leider in eine Falle getappt, in die ich schon oft in meinem Leben getappt bin. Ich habe Beschäftigung mit Handeln verwechselt. James Clear beschreibt das in seinem Buch „Atomic Habits“ (deutsch: „Die 1%-Methode“) so:

„Beide Begriffe (Beschäftigung und Handeln) scheinen das Gleiche zu meinen, doch das täuscht. Beschäftigung bedeutet, dass Sie planen, Strategien entwerfen und lernen. All das ist gut, führt jedoch nicht zu einem Ergebnis. Handeln dagegen ist ein Verhalten, das zu einem Ergebnis führt. Wenn ich zwanzig Ideen für Artikel skizziere, die ich schreiben möchte, bin ich beschäftigt. Wenn ich mich tatsächlich hinsetze und einen Artikel verfasse, ist das Handeln.“

Die 1%-Methode

Warum mache ich das? Logisch: auch die Beschäftigung rund um das Thema gibt mir das Gefühl etwas Sinnvolles zu tun.

Ich habe mich zum Beispiel mit folgenden Themen beschäftigt:

  • Wie gestaltet man einen Blog
  • Wie oft sollte ich einen Blogbeitrag veröffentlichen
  • Welches Design finde ich angemessen
  • Über welche Themen könnte ich bloggen
  • etc…
    (da es im Internet wirklich viel solche Inhalte mit vielen Links zu noch mehr Content gibt, ist diese Liste sehr lang)

Okay, ich habe mich also viel mit dem Thema Bloggen beschäftigt.

Nur leider habe ich keinen Inhalt produziert!
Nicht falsch verstehen. Eine gewisse Beschäftigung mit den Themen zur Vorbereitung der Handlung halte ich in den meisten Fällen für absolut sinnvoll. Allerdings wirklich nur bis zu dem Punkt, an dem es noch vorbereitend und relevant ist. Spätestens wenn man durch die Beschäftigung die eigentliche Handlung aufschiebt, läuft was falsch.

Die Gefahr ist einfach groß, dass man sich zu viel und zu lange mit Themen beschäftigt, die für die eigentliche Handlung nicht sonderlich relevant sind. Verschiedene Aspekte können dann das tatsächliche Ziel (die Handlung) schwerer machen:

  • Bei der Beschäftigung ablenken lassen
  • Durch die (zu lange) Beschäftigung keine Zeit mehr für die Handlung
  • Durch Beschäftigung zu viele Aspekte der Handlung kennengelernt
  • Durch Beschäftigung ist das Wissen und die (gefühlte) Anforderung an die Handlung zu groß geworden
    • Dieses Problem kenne und habe ich wohl am häufigsten. Durch das endlose Beschäftigen mit irgendwelchen Themen, kenne ich so viele Aspekte, die man noch verbessern könnte, dass es mich von der eigentlichen Handlung abhält. Stattdessen sollte ich häufiger handeln und mich dann schrittweise mit den relevanten Themen beschäftigen & lernen. Und dann schnell wieder handeln.

Andere Beispiele (die ich nur allzu gut kenne):

  • mehrere Tasksmanager-Apps testen und vergleichen, anstatt die eigentlichen Aufgaben einzutragen und abarbeiten
  • Ein Buch über Prokrastination lesen, um endlich eine Aufgabe anzugehen – anstatt diese einfach zu machen.
  • sich mit Laufschuhe, Lauftechniken etc. beschäftigen anstatt wirklich Laufen zu gehen
  • Videos über Finanzen gucken, anstatt eigene Ausgaben zu tracken
  • 30min ein Rezept für ein leckeres Essen mit weniger als 30min Zubereitungszeit suchen, weil ich doch keine 45min dafür habe

EDIT:
Hatte diesen Artikel schon fast fertig zum veröffentlichen. Habe mich dann aber nochmal mit der besten Zeit zum Veröffentlichen beschäftigt. War zu dem Zeitpunkt natürlich nicht. Da ich das hier im ersten Step aber hauptsächlich für mich mache, ist es ja auch egal. Daher veröffentliche ich jetzt und achte in der nächsten Zeit mehr darauf, dass die Handlung nicht ewig auf meine Beschäftigung warten muss.